/
Loading
Navigation öffnen
Close navigation
Über David Pflugi Aktivitäten Kontakt
Facebook Instagram LinkedIn TikTok YouTube Newsletter

A Drop of Water

Breite: 4.20 m / Höhe: 3.40 m / Tiefe: 0.30 m

Die Fussballweltmeisterschaft 2010 stellte David Pflugi vor eine Reihe von Herausforderungen, die in der Geschichte der Victory Works Collection einzigartig sind. Aus organisatorischen und logistischen Gründen war es ihm nicht möglich, die Unterschriften für seine Werke vor Ort in Südafrika zu sammeln. Er stand daher vor der schwierigen Aufgabe, die Unterschriften aller Finalisten nach Abschluss der Weltmeisterschaft zu sammeln.

Mit grossem Aufwand gelang es ihm schliesslich, die Unterstützung des Königlichen Spanischen Fußballverbands (Real Federación Española de Fútbol) und des Königlichen Niederländischen Fussballverbands (Koninklijke Nederlandse Voetbalbond) zu gewinnen. Dies ermöglichte ihm bei verschiedenen Anlässen den Zugang zu den spanischen und niederländischen Nationalmannschaften, wo die Spieler, die am Finale 2010 in Südafrika teilgenommen hatten, mehrere Skulpturen sowie eine Reihe von Leinwandarbeiten signierten. Eine dieser Leinwände bildet das Herzstück von «A Drop of Water»; um sie herum wurde ein komplexes Relief konstruiert.

Um alle erforderlichen Unterschriften zu sammeln, waren mehrere Reisen erforderlich, unter anderem nach Madrid und Barcelona in Spanien, nach Noordwijk (bei Amsterdam) und Enschede in den Niederlanden sowie nach Lausanne in der Schweiz. Mehrere Reisen waren nötig um die Unterschriften einzelner Spieler zu sammeln, die ihre Karriere bereits beendet hatten. Bis Ende 2012 lagen alle Unterschriften vor, so dass dieser schwierige Prozess erfolgreich abgeschlossen werden konnte.

Nachdem sich nun die signierten Leinwände in Davids Besitz befanden, begann 2018 die Arbeit an dem Relief «A Drop of Water», wobei der Grossteil der Bildhauerarbeiten im selben Jahr abgeschlossen wurde. Das Relief wurde dann vor allem in den Jahren 2019, 2020 und 2021 sorgfältig bemalt. Anfang 2022 wurde es fertiggestellt.

Dank des langezogenen Entstehungsprozesses zeigt dieses Werk in einem Objekt die Entwicklung des Künstlers David Pflugi während einer intensiven und fruchtbaren Schaffensperiode, und veranschaulicht seine schöpferische Reifung während dieser Zeit.

Beschreibung

Das Herzstück von «A Drop of Water» ist ein Werk auf Leinwand, das eine Vielzahl von Ansichten des ersten Victory Works zeigt, das zu Ehren der Weltmeisterschaft 2010 geschaffen und von allen Finalisten jenes Jahres unterzeichnet wurde. Diese Leinwandarbeit zeigt verschiedenen Ansichten der ersten von David zu Ehren dieses Finales geschaffenen Skulptur, angeordnet in einer Form, die den Umriss des afrikanischen Kontinents andeutet. Obwohl diese Ansichten sich im Objekt mit visuellen Fragmenten der anderen Motive des Werks vermischen, bleibt das Erscheinungsbild der ersten Skulptur zum Finale 2010 im fertigen Werk gut erkennbar.

Diese abstrakte Darstellung des afrikanischen Kontinents bildet zusammen mit den Unterschriften der Spieler das visuelle Zentrum des Objekts. Von ihr geht eine Reihe von konzentrischen Kreisen aus, ähnlich einer stark stilisierten Darstellung der Wellen, die ein einzelner Wassertropfen verursacht. Hier liegt die Andeutung einer künstlerischen Aussage: Eine kleine Sache kann weitreichende Folgen haben! Diese konzentrischen Kreise sind mit dünnen goldenen Linien markiert und wechseln zwischen Hell- und Dunkelblau, was auf einen Tag- und Nachthimmel und damit auf den Lauf der Zeit hinweist. In der äussersten Hälfte der rechten Seite der Vorderansicht des Objekts verbirgt sich in der Form des Reliefs eine teilweise abstrahierte, rennende Figur mit einer Vielzahl von Gesichtern. Dies ist ein wiederkehrendes Motiv in den Werken von David Pflugi und deutet auf eine Gruppe von Menschen hin, die durch ein gemeinsames Ziel vereint sind und versuchen, als Einheit zu handeln.

Die Formen der Wellen, die sich von der Mitte des Objekts ausbreiten, zerfallen, wenn sie die Umrisse des Reliefs erreichen, wo die Silhouette des Objekts eine organischere, komplexere Form annimmt, die an eine zerfliessende Substanz oder möglicherweise an das Blattwerk von Pflanzen erinnert, die dank der lebensspendenden Kräfte des Wassers zu wachsen beginnen. Die organischen und natürlichen Formen, die dieses Werk bestimmen, stehen im Kontrast zu den Andeutungen eines Rahmens, der die Leinwand in der Mitte des Objekts umgibt, und den subtilen Formen darunter, die ihn zu halten scheinen und hauptsächlich aus geraden Linien bestehen. Dies sind die einzigen Formen im Reliefs, die an etwas Künstliches erinnern, das von einem denkenden Geist und einer menschlichen Hand geformt wurde.

Diese visuellen Andeutungen fügen sich in einen grösseren Bedeutungszusammenhang ein, wenn man beginnt, sich von rechts nach links um das Objekt zu bewegen. Wie die meisten Werke von David Pflugi ist auch «A Drop of Water» mit mehreren anamorphischen Illusionen bemalt, die sich nur aus bestimmten Blickwinkeln erschliessen; das Objekt verändert also mit jedem Schritt der Betrachter sein Aussehen.

Von rechts betrachtet, ist das fliessende Wasser nicht mehr zu erkennen. Stattdessen steht man einer kargen Wüstenlandschaft gegenüber, die ausgedörrt und scheinbar leblos ist und offensichtlich dringend Wasser braucht. Und doch muss hier einmal etwas - jemand - gelebt haben: Auf einem Sockel, der hoch über die Landschaft ragt, steht die Statue einer Figur. Sie ist vage menschlich, jedoch furchtbar mutiert. Aus ihrem entstellten Körper wachsen viele Gesichter und Augen, weitere Organe und Gliedmassen, als wäre eine Gemeinschaft von Menschen durch eine schreckliche Katastrophe zu einer einzigen Entität verschmolzen. Nur der Kopf auf der Spitze der Figur erscheint vollständig menschlich. Ihr mit einfachen schwarzen Linien gezeichnetes Gesicht scheint den Betrachter direkt anzuschauen. Diese mutierte Figur ist in gewisser Weise beängstigend, scheint beunruhigend und unbequem - und doch ist sie nicht zwingend eine böswillige Erscheinung: Die Statue steht zur Seite gebeugt, und reicht mit einem Arm fast um das ganze Bild herum, deutet wie als stumme Warnung auf die leblose Landschaft, auf welche von der Hand der Figur Tropfen einer grünen Flüssigkeit fallen. Der Arm, der diese Bewegung ausführt, ist ebenfalls stark mutiert und erinnert stark an einen weiblichen Torso, wobei sowohl Brüste als auch Gesäss auf abstruse Weise auf derselben Seite des Körpers zu sehen sind, was auf Begehren, Verlockung, vielleicht Verführung hindeutet. Obwohl diese beunruhigende Szene die gesamte rechte Seite des Objekts einnimmt, sind die meisten Unterschriften der Finalisten von 2010 noch deutlich zu erkennen.

In der Wüstenlandschaft zieht sich ein schachbrettartiger Pfad in die Ferne und endet abrupt, bevor er den Horizont erreicht. Wohin er führt, ist unklar. Sein Ursprung und sein Zweck bleiben der Fantasie des Betrachters überlassen.

Geht man weiter am Werk vorbei, kehrt man zur Frontalansicht des Objekts zurück, nun mit einem grösseren Wissen über den Kontext, in dem die Wasserkräusel stehen. Wenn man nun seine Entdeckungsreise durch die visuelle Welt von «A Drop of Water» fortsetzt, wird man sehr plötzlich von der überraschenden und unerwarteten Einfachheit des letzten Motivs des Werks überrascht. Von links betrachtet entpuppt sich das Objekt schliesslich als vollkommen rund - es handelt sich um einen riesigen Fussball, der mit schlichten schwarzen Linien und grauen Punkten gemalt ist, wobei einige Unterschriften der Spieler noch sichtbar sind. Dies ist das einzige Motiv des Werks, das nicht nur visuell einfach, sondern auch in seiner Bedeutung unmissverständlich ist.

In den Zwischenräumen zwischen diesen drei Hauptansichten spielt sich eine reiche Vielfalt an abstrakten visuellen Episoden in schneller Abfolge ab. Dank der Verwendung von Leuchtfarben kommen weitere Details zum Vorschein, die bei Tageslicht verborgen sind, wenn das Werk in einem ansonsten abgedunkelten Raum mit Schwarzlicht beleuchtet wird.